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Im Folgenden wird das geplante Schwerpunktprogramm gegen andere größere Förderprogramme mit einer verwandten Thematik abgegrenzt

2.1 Sonderforschungsbereiche

Unter den derzeit aktiven Sonderforschungsbereichen enthalten die folgenden Bezüge zu Organic Computing:
  • Sonderforschungsbereich 368: Autonome Produktionszellen
    Ziel dieses Sonderforschungsbereiches ist die Entwicklung autonomer Produktionsanlagen, die in der Lage sind, komplexe Produktionsprozesse mit einem maximalen Grad an Selbständigkeit über einen längeren Zeitraum zuverlässig und störungsfrei durchzuführen. Dies soll durch die Integration von Funktionen für die Planung, Steuerung, Benutzungsschnittstelle, Handhabung, Prozessüberwachung und Störungsbehandlung bzw. -prävention vor Ort an der Maschine erreicht werden. Dieser SFB ist eindeutig durch die maschinenbauliche Anwendung getrieben, Methoden der Selbstorganisation werden hier nicht angesprochen, es geht eher um den Entwurf robuster Steuerungsverfahren, die auch bei kleineren Veränderungen der Parameter des Fertigungsprozesses noch störungsfrei arbeiten können.

  • Sonderforschungsbereich 614: Selbstoptimierende Systeme des Maschinenbaus
    http://www.sfb614.de
    Dieser SFB beschäftigt sich mit dem zentralen Thema der Mechatronik, technische Systeme durch die sensorbasierte Rückmeldung über die Zustände des Systems und seiner Umwelt optimal zu steuern. Im SFB werden deshalb geeignete Methoden und Werkzeuge für den Entwurf selbstoptimierender Systeme entwickelt. Es handelt sich also um einen eher kontrolltheoretischen Ansatz, die Optimierung des Systems durch Rückkopplung mit der Umwelt zu erreichen. Weitergehende Aspekte der Selbstorganisation in technischen Systemen werden nicht behandelt.

  • Sonderforschungsbereich 627: Umgebungsmodelle für mobile kontextbezogene Systeme
    http://www.nexus.uni-stuttgart.de
    Schwerpunkt dieses SFBs ist die Entwicklung von geeigneten Weltmodellen für den Einsatz mobiler Geräte und für das Angebot von ortsabhängigen Diensten. Auch im Organic Computing kann Adaptivität nur über die Nutzung relevanter Informationen aus der umgebenden Welt erreicht werden, insofern können die Ergebnisse dieses SFB vermutlich auch vorteilhaft für das beantragte Schwerpunktprogramm genutzt werden. Der Überschneidungsbereich mit dem geplanten Schwerpunktprogramm ist jedoch sehr eng.
2.2 DFG-Schwerpunktprogramme
  • SPP 1077: Sozionik: Erforschung und Modellierung künstlicher Sozialität
    http://www.tu-harburg.de/tbg/Deutsch/SPP/Start_SPP.htm
    Die Zielsetzung des Schwerpunktprogramms ist, das Innovations- und Anwendungspotential künstlicher Sozialität auszuloten und die Grundlagen für eine sozionische Technikentwicklung zu erarbeiten. Das Schwerpunktprogramm spricht interessante Fragestellungen an, die die Formen der Interaktion in sozialen Systemen betreffen. Das Schwerpunktprogramm Organic Computing wird sich im Themenbereich "Prinzipien der Selbstorganisation" mit ähnlichen Themen befassen, allerdings wesentlich stärker aus formaler Sicht im Hinblick auf die Übertragung der Erkenntnisse auf konkrete technische Systeme.

  • SPP 1102: Adaptivität in heterogenen Kommunikationsnetzen mit drahtlosem Zugang
    http://www.lkn.ei.tum.de/AKOM
    Ziel des Schwerpunktprogramms ist die Erarbeitung von Grundlagen und Verfahren für den Aufbau und Betrieb von Kommunikationssystemen mit drahtlosem Zugang. Dabei sollen vorhandene Ansätze für adaptive Funktionen in heutigen Netzen beträchtlich erweitert werden. Neben der Erarbeitung und Vertiefung der theoretischen Grundlagen sollen auch Systemaspekte betrachtet werden, auch hier fehlt aber im Gegensatz zum Schwerpunktprogramm Organic Computing die Fokussierung auf Prinzipien der Selbstorganisation.

  • SPP 1125: Kooperierende Teams mobiler Roboter in dynamischen Umgebungen
    Hier steht die Anpassung kooperierender Roboter an dynamisch veränderliche Umweltbedingungen im Vordergrund. Ergebnisse dieses Schwerpunktprogramms werden sicherlich auch für das Organic Computing interessant sein, die Thematik hat aber nur für einen Teilbereich Relevanz, da wiederum die Aspekte der Selbstorganisation nur am Rande behandelt werden.

  • SPP 114: Basissoftware für selbstorganisierende Infrastrukturen für vernetzte mobile Systeme
    http://www.tm.uka.de/forschung/SPP1140
    Hier geht es weniger um eine grundsätzliche Untersuchung der Möglichkeiten der Selbstorganisation sondern um die Entwicklung von Basissoftware zur Realisierung höherwertiger Dienste für vernetzte mobile Systeme.

  • SPP 1148: Rekonfigurierbare Rechensysteme
    http://www12.informatik.uni-erlangen.de/spprr
    Dieses Schwerpunktprogramm wird wichtige Grundlagen und Werkzeuge für die technische Realisierung adaptiver Systeme bereitstellen, die für die OC-Basistechnologien benötigt werden. Das Thema der Selbstorganisation spielt im SPP 1148 jedoch keine wesentliche Rolle.

  • SPP-Antrag: System und Anwendungssoftware für Sensornetze
    Ohne Sensoren ist keine Anpassung an dynamisch veränderliche Umgebungsbedingungen möglich. Deswegen kann auch dieses neu beantragte Schwerpunktprogramm wichtige technische Lösungen zur Realisierung von Teilen organischer Rechensysteme liefern. Die vielfältigen Aspekte der Selbstorganisation stehen aber auch hier nach Kenntnis der Antragsteller nicht im Zentrum der Untersuchungen.
2.3 BMBF- und europäische Projekte

Das Förderprogramm IT 2006 des BMB+F enthält auch einen Abschnitt über Entwicklungen der Informationstechnik, die durch Vorbilder aus der Natur inspiriert werden, hier wird auch das Gebiet des Organic Computing erwähnt, aber bezogen auf die neurowissenschaftlich und molekularbiologisch geprägte Initiative von C. von der Malsburg. Konkrete Ausschreibungen zu diesem Themengebiet sind vom BMB+F bisher aber nicht erfolgt.

Eine gewisse Beziehung hat das im Rahmen des Förderprogramms "Internetökonomie" geförderte Verbundvorhaben zur "Selbstorganisation und Spontaneität in liberalisierten und harmonisierten Märkten" an der Universität Karlsruhe. Hier stehen neuartige Geschäfts- und Marktmodelle für die Energiewirtschaft im Vordergrund, in denen die Interaktion zwischen Marktteilnehmern über Web Services und Peer to Peer Kommunikation realisiert wird. Auch hier wird es sicherlich Erkenntnisse über Möglichkeiten und Wirkungen der Selbstorganisation geben, grundsätzliche Untersuchungen der Selbstorganisation an sich sind aber in diesem Projekt nicht vorgesehen.

Im Forschungsprogramm "Future and Emerging Technologies (FET)" der EU (http://www.cordis.lu/ist/fet/home.html) sind in letzter Zeit einige Projekte begonnen worden, die zum Teil thematisch sehr eng mit Themen des Organic Computing verbunden sind:
  • EU-Initiative "The Disappearing Computer"
    http://www.cordis.lu/ist/fet/top-2.htm
    Diese Initiative befasst sich mit der Durchdringung unserer Umwelt mit informationstechnologischen Systemen und den Möglichkeiten für eine Nutzung dieser Systeme für eine Verbesserung unserer Lebensverhältnisse. Der Aspekt des Verschwindens von Rechnern in den Hintergrund unserer Wahrnehmung der Lebensumgebung stellt auch einen interessanten Beitrag zur Realisierung des Organic Computing dar, er behandelt aber nur einen Teilaspekt.

  • EU-FET Forschungsbereich "Complex Systems"
    http://www.cordis.lu/ist/fet/co-6.htm
    In diesem Forschungsprogramm werden seit kurzem mehrere Forschungsprojekte gefördert, deren Themen einen deutlichen Bezug zum Organic Computing haben, dies sind:

    • BISON - Biology-Inspired techniques for Self-Organization in dynamic Networks

    • COSIN - Coevolution and Self-Organization In dynamical Networks

    • ISCOM - The Information Society as a Complex System

    • LEURRE - Artificial Life Control in Mixed-Societies

    • POETIC - Reconfigurable Poetic Tissue

    • SOCIAL - Self Organised Societies of conectionist Intelligent Agents capable of Learning

    • SWARM-BOTS - Swarms of self-assembling artefacts

    Das geplante Schwerpunktprogramm unterscheidet sich aber auch von diesen Forschungsprojekten durch seine strenge Ausrichtung auf Möglichkeiten der Anwendung von Prinzipien der Selbstorganisation in technischen Systemen in Verbindung mit der dynamischen Anpassung der Funktionalität dieser Systeme insbesondere an Anforderungen menschlicher Nutzer.
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